FAKIN auf FDM Netzwerkveranstaltung des BMBF
Am 1.6.2017 fand die Auftaktveranstaltung des BMBF zur Vernetzung und Identifikation von Synergiepotenzialen im Harnack Haus der Max Planck Gesellschaft in Berlin statt auf der wir (Hauke Sonnenberg & Michael Rustler) das Projekt FAKIN in zwei verschiedenen Sessions (Kompetenzen & Disziplin-spezifische Besonderheiten im FDM) mit Redebeitragen vorgestellt haben.
FDM = Forschungsdatenmanagement
Hinweise an das KWB in persönlichen Gesprächen
- Malte Dreyer, HU Berlin: Wir sollten Datenzentren (= Repositorien) nutzen. Ausgangspunkt dafür kann re3data sein, eine Art Suchmaschine für solche Datenzentren.
- Hans-Dieter Weckmann, Uni Düsseldorf: Wir sollten uns Kooperationspartner (z.B. Uni mit Rechenzentrum?) suchen
- Kerstin Helbig, HU Berlin: Software zum Ablegen von Daten mit Metadaten: resourceSpace. Am 15. und 16. Juni findet ein Community Meeting statt, siehe bei attending.io
Es folgen stichpunktartige Zusammenfassungen aus den einzelnen Sessions, in denen sich die einzelnen Projekte unter Bezugnahme auf verschiedene Aspekte vorstellen und austauschen konnten.
Begrüßung durch Vertreter des BMBF
- Die “Digitale Agenda” steht im Koalitionsvertrag der Bundes
- Aufbau eines Deutschen Internet-Instituts
- Digitaler Wandel in der Wissenschaft
- Rat für Informationsinfrastrukturen gibt Handlungsempfehlungen
- Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ist ein System (Vernetzung) und ein Prozess (sie entwickelt sich)
- Von 73 Anträgen wurden 34 angenommen (46.6 %), in nur acht davon werden außeruniversitäre Einrichtungen gefördert.
Session 1: Kompetenzen
Session 2: Kooperationen
Projekt UNEKE, Ania Lopez, Uni Duisburg
- Partner: Uni Essen, RWTH Aachen
- Ziel: Kriterienkatalog: Nach welchen Kriterien wird entschieden, welche Systeme genutzt werden?
- Statement Bela Brenger, RWTH Aachen: praxisnahe Handlungsanweisungen
Projekt FoDaKo, Hans-Dieter Weckmann, Uni Düsseldorf
- Partner: drei Universitäten: Düsseldorf, Siegen, Wuppertal
- Digitale Langzeitarchivierung und FDM
- Rechenzentren und Bibliotheken
- bereits geschehen: Evaluation von Software, Anforderungskatalog
- bereits vorhanden:
- dreistufige IT-Infrastruktur, u.a. Sharepoint, Open Source, insgesamt 2 PByte (1 PByte = 1000 GByte) Speicher, verteilt auf drei Zentren
- Richtlinien
- wichtig: verbindliches commitment
- Projektziel:
- Aufbau von Kompetenzzentren, die die vorhandenen Strukturen den Wissenschaftlern “andienen”
- Schulungen
- Statement Sabine Roller (Uni Siegen): Schulungsunterlagen
Projekt SynFo, Thilo Paul-Stüve, Uni Kiel
- Uni Kiel: datengetriebene Forschung, u.a. Sonderforschungsbereiche SFB 1182 (Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen), SFB 754 (Klima - Biogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean)
- Exzellenzcluster
- Datenflüsse schwierig
- Ziel: Workflows beleuchten
- organisatorisch
- technisch, z.B. Metadatenformate
- rechtlich, z.B. Urheberschaft, Lizenzen
- Produkte
- Vorgehensweisen, workflows (generisch)
- Data Policy Kit (Baukastensystem)
- Musterverträge, Richtlinienblaupausen
Projekt FDMentor, Malte Dreyer, HU Berlin
- Partner: HUB, FUB, TUB, Uni Potsdam (UP)
- Good Practice im FDM
- Idee Mentor: es sind unterschiedliche Niveaus vorhanden
- Elemente
- Strategieentwicklung (UP)
- FD Policies (TUB)
- Schulungen, Trainings (FUB, HUB): schlechte Skalierung wegen Fluktuationen
- Verbund (HUB): Vernetzung, Koordination
- Ziel: Handlungsempfehlungen, Policies
- Austausch mit Repositories
- re3data: Wie finde ich das passende Repository?
- Herausforderung: Adressierung und Ansprache von Wissenschaftlern
- Forschungsdaten-Policies
Diskussion
- Es scheint regionale Beschränkungen zu geben. Sind Landesgrenzen bindend? Finanziell schon.
- Kiel: dezentrales FDM
- HS bemerkt, dass es für ein kleines Institut schwierig ist, ein FDM zu installieren, wenn dies in den Projekten nicht explizit eingeplant ist. Antwort: Entscheidend dafür ist, was förderfähig ist. Empfehlung an das KWB: Wir sollten uns Kooperationspartner (z.B. Uni mit Rechenzentrum?) suchen
Session 3: Disziplinen-spezifische Besonderheiten im FDM
Projekt FDM_OAS-Orient, Martin Lee, FU Berlin
- Fachbereichsbibliothek, Asiatische Sprachen
- Information Retrieval
- “Was Google nicht findet, existiert nicht” - NEIN
Projekt InPT-Dat, Steffen Franke, INP Greifswald
- INP = Leibnitz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V., außeruniversitäre Forschungseinrichtung, 164 Mitarbeiter laut Homepage
- Konzept einer interdisziplinären Datenplattform
- physikalische, biologische, medizinische Daten
Projekt geo_data_node_gfz, Roland Bertelmann, GFZ Potsdam
- Spannungsfeld spezifisch <-> generisch
- Domänen: privat, Gruppe, dauerhaft, Nachnutzung
- Metadaten: essentiell für Wiederverwendung (Reuse) und Findbarkeit
- Strukturelle Metadaten, z.B. DOI
- Datenpublikation mit DOI
- Standardisierte XML-Dateien
- Konsensbildung in Communities
Projekt GRAcE, Jan Brase, Uni Göttingen
- eResearch-Infrastruktur am Campus Göttingen
- Etablierung von Disziplin-unabhängigen services
- Embedded Librarian: Datenmanager geht “rein ins Feld”
Projekt eeFDM, Roman Gerlach, Uni Jena
- [Kontaktstelle FDM Uni Jena](Kontaktstelle Forschungsdatenmanagement)
- Biodiversitätsforschung
- Datenmanagement-Plattform
- Heterogenität
- Herausforderung: Datenpublikation
- Projektansatz: FDM-Plattform im Baukastenprinzip
- Koordination und Harmonisierung
Projekt FDMHerder, Barbara Fichtl, Herder-Institut Marburg (Statement)
Projekt FAKIN, Hauke Sonnenberg, KWB (Statement)
- Schon Goethe hat die Bedeutung des Wassers erkannt.
- Wir bearbeiten Fragen zum Thema Wasser in Bezug auf Quantität und Qualität
- Wir verarbeiten Daten in unterschiedlicher Quantität und Qualität
- Daten sind heterogen in Bezug auf Struktur, Formate, Metadatenbedarf
- Unsere Methoden: Datenbanken, Programmierung, Automatisierung
- Unsere Tools: zum Teil Eigenentwicklungen, maßgeschneiderte Lösungen
- Unsere Ziele:
- weiterhin Qualität unserer Ergebnisse
- Standardisierung, Vereinheitlichung eigener Methoden
- etablierte Lösungen statt Eigenentwicklungen
- Was können wir von Ihnen lernen?
Projekt FoDaKo, Hans-Dieter Weckmann, Uni Düsseldorf (Statement)
- Rechenzentrumsleiter
- Aufbau von Kompetenzzentren
- Unterschiedliche Policies, je nach Disziplin
- nicht nur Metadaten sind Disziplinen-spezifisch
Diskussion
- elektronische Laborbücher, wer kennt gute?
- Plädoyer: Mit dem arbeiten, was da ist!
- Dataverse als Repositorium
- Sharepoint als Möglichkeit, Prozesse abzubilden
- Labfolder als Standardlaborbuch
- Projekt GRAcE: gerätespezifische Metadaten (proprietäre Formate). Bei gemeinsamer Anschaffung von Großgeräten sollten Datenformate eine Rolle spielen. Das ist ein neuer Gedanke!
- Wie begutachtet man FDM?
- Forderung eines Forschungsdatenprodukts, z.B. Aufbau eines Repositoriums
- “Ich habe mich mit FD-Managern unterhalten…”
- Alt-Metriken nutzen: wie oft wird Datensatz referenziert, heruntergeladen?
- Gutes FDM zeichnet sich durch Wiederfindbarkeit und Wiedernutzung aus.
- Publizieren mit DOI, das ist quasi Standard.
Session 4: Governance
Session 5: Rechtliche Rahmenbedingungen
Session 6: Entscheidungskriterien für nachhaltige FDM-Systeme und Maßnahmen
Projekt UNEKE, Ania Lopez, Uni Duisburg
- bester Fall: Fachdatenrepositorien
- Hochschulen brauchen objektive Entscheidungskriterien für IT Infrastrukturen
- NFDI (Nationale Forschungsdateninfrastruktur)
- Diskussion: Was wird wohl ein Kriterium sein?
- Welche Fachdisziplinen?
- Rechtliche Belange
- Statement Bela Brenger, RWTH Aachen: Kriterienkatalog auf Hochschulebene
Projekt GRAcE, Ramin Yahyapour, GWD Göttingen (Statement)
- GWD: Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen
- Motivation: möglichst wenig neu machen, viel nachnutzen
- Wichtig: Aufwand/Ressourcen abschätzen!
- FDM nicht für sich alleine, z.B. immer Mitbetrachtung existierender Geräte
- Wem gelingt es, den Wissenschaftler “abzuholen”?
- Wie passt sich alles in die bestehende Infrastruktur ein? [-> Gedanke HS: RSS-Feed in Outlook am KWB entspricht diesem Ansatz]
- Wissenschaftler wollen eine Art von Skripting, Automation des Vorgangs, wie Daten in eine Lösung reinkommen, die man schon besitzt.
- verschiedene Zugangswege bieten, z.B. über Webfrontend
- [HS: Es wird die Abkürzung FDE verwendet, was heißt das?]
Projekt eeFDM, Roman Gerlach, Uni Jena (Statement)
- Kontaktstelle Forschungsdatenmanagement
- Beratung, Schulung, am besten in der Antragsphase oder zu Projektbeginn
- Aktiv auf die Leute zugehen, auch begleiten
- Noch Forschungsbedarf:
- Evaluierung -> vgl. Deutsche Gesellschaft für Evaluation
- Sind die Daten im Nachhinein verfügbar?
- unterschiedliche Kriterien, je nach Einzel-/Verbundprojekt
Diskussion
- Rechteverwaltung nutzen
- Uni-Archivar entscheidet, was weg kann
- Wird es in Zukunft Eigentum an Daten geben? Bisher gibt es das nicht.