Projekt gestartet
Das vom BMBF im Rahmen des Programms “Erforschung des Managements von Forschungsdaten in ihrem Lebenszyklus an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen” geförderte Projekt FAKIN (Forschungdatenmanagement an kleinen Instituten) ist am 1. Mai 2017 am Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH (KWB) gestartet.
Am KWB bearbeiten die wissenschaftlichen Mitarbeiter im Rahmen ihrer Forschungstätigkeiten eine Vielzahl von Daten, die selbst erhoben oder von Projektpartnern zur Verfügung gestellt werden. Dazu zählen Messdaten, Metadaten, Fotos/ Videos, Bestands- und Zustandsdaten und verarbeitete Daten (z.B. Zeitreihen, aggregierte Werte, Ergebnisse aus Computersimulationen). Um solche Forschungsdaten nachhaltig nutzbar zu machen, zu verwalten und zu verarbeiten, sind standardisierte Prozesse, Werkzeuge und Methoden zu definieren, die eine projektübergreifende Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gewährleisten. Ziel des Projektes FAKIN ist es, ein solches Forschungsdatenmanagement für KWB in Zusammenarbeit mit den Projektwissenschaftlern zu erarbeiten und unternehmensweit zu etablieren.
Die Bedeutung des Forschungsdatenmanagements ist in den vergangenen Jahren immens gestiegen. Grund dafür sind die großen Datenmengen, die im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen anfallen und neue Herausforderungen an deren Verwaltung und Verarbeitung stellen, die mit den weit verbreiteten Werkzeugen schwer bewältigt werden können. Dies gilt auch für Daten in der Wasserforschung.
Im Rahmen des Projektes FAKIN dient das KWB als Fallbeispiel für das Forschungsdatenmanagement an einem kleinen, aber stark vernetzten außeruniversitären Forschungsinstitut.
Die Bearbeitung erfolgt in drei Arbeitspaketen. Ausgehend vom Ist-Zustand und dem strategischen Ansatz wird zunächst intern das daraus geschlussfolgerte Verbesserungspotential in einem Workshop mit den Mitarbeitern diskutiert. Parallel werden innovative Werkzeuge und Methoden, wie sie z.T. im Rahmen der Projektbearbeitung am KWB schon zur Anwendung kommen, identifiziert und bewertet. Daraus folgt eine Priorisierung der notwendigen Implementierungsschritte. Nach erfolgreicher Anwendung der ausgewählten Methoden und Werkzeuge in Beispielprojekten finden sie Eingang in das Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9001:2008. AP3 enthält schließlich die Schulung der Mitarbeiter und die Kommunikation der Ergebnisse nach außen. Durch die enge Zusammenarbeit mit derzeit mehr als 50 Projektpartnern ist das KWB gleichzeitig ein Multiplikator für den standardisierten und reproduzierbaren Umgang mit Daten, wenn diese formalisiert und entsprechend den formulierten Regeln an Projektpartner zurückgespiegelt werden. Die Veröffentlichung erarbeiteter Lösungen wie z.B. Softwarealgorithmen unter freien Lizenzen und die Zitierfähigkeit von Daten durch Ablage in öffentlichen Repositorien steigert darüber hinaus die Außenwahrnehmung und wissenschaftliche Reputation des KWB.